Abenteuer auf VIER Rädern
Urploetzlich stehen wir wieder mitten im Reisealltag: Packen, Bus fahren, Hostal suchen und am naechsten Morgen das ganze wieder von vorne. Zuerst gehts nach Tupiza im Sueden Boliviens…
Die eine Haelfte der spektakulaeren Felsformationen sehen wir uns mit dem Jeep an und die andere zu Pferd. Die Tiere wissen ziemlich genau was “galopear” heisst – ganz im Gegensatz zu uns!!!
Als wir dann irgendwann raus haben, wie man einigermassen sicher im Sattel bleibt, gefaellts uns eigentlich ganz gut. Fuers naechste Mal wuenscht sich Reto aber ein vollgefedertes Pferdchen und ich haette lieber eins mit Bremsen 😉
Petra’s erfolgloser “Bremsversuch” 😀
Mit dem Zug fahren wir dann zur Argentinischen Grenze und mit dem Bus weiter nach Salta, wo wir fuer zwei Tage ein Auto mieten. Es ist immer ein anderes Landschaftliches Highlight, das uns auf der folgenden Strecke von den Socken haut. Zuerst ist es ein knallgruenes Tal, dann rote Felsformationen auf dem Pass, danach eine weite Andenlandschaft und schliesslich eine riesige Ebene voller Kakteen.
Dass wir kaum vom Fleck kommen liegt allerdings nicht nur an den unzaehligen Fotostopps, sondern auch an der schmalen und kurvigen Schotterstrasse. So schaffen wir’s natuerlich nicht nach Cafayate und uebernachten deshalb in einem kleinen Dorf.
Zuerst trauen wir dem Restaurant hier nicht so recht, aber als der aeltere Herr sein loechriges T-Shirt gegen ein Hemd ausgetauscht hat und seine Frau in der Kueche steht, kriegen wir die vielleicht besten Empanadas (eine Art Krapfen) von ganz Argentinien serviert!
Die Felsen werden immer noch farbiger, als wir am naechsten Morgen fuer all die Frauen, die ihre Einkaeufe per Autostop erledigen Taxi-Dienst spielen. Auf dem Rueckweg nach Salta haben wir dann zeitenweise schon fast das Gefuehl durch Amerikas Monument Valley zu fahren.
Mit einem horrend teueren Bus fahren wir schliesslich ein allerletztes Mal durch die bezaubernde Andenlandschaft, japsen auf dem Paso Jama ein Bisschen nach Luft und landen wenig spaeter im chilenischen Calama, wo seit ueber einem Monat Artax un Ygramul auf uns warten.
Hier schauen wir uns das riesige Loch an, aus dem ein Grossteil unseres Kupfers stammt und holen in Antofagasta Reto’s halbfertig reparierte Kamera ab. Dies ist allerdings eine Enttaeuschung, denn nach fuenf Wochen Wartezeit und verschiedensten Telefonaten wurde gerade mal einer von drei Auftraegen erledigt und zwei verrechnet…
Das groesste von Menschen erstellte Loch, Kupfermine Chuquicamata
(4’300 m lang und 3’000 m breit und ca. 1’000 Meter tief)
Man beachte die Groessenverhaeltnisse!!!
Dafuer bleibt der erwartete Fight mit dem Bus-Chauffeur ueber die Velomitnahme aus und wir brausen einmal mehr durch die trockenste Wueste der Welt, diesmal aber richtung Sueden! Einmal schlafen und schon sind wir da wo Shopping zu den Ausdauersportarten zaehlt und sich die Leute auf den Verkehrsinseln sonnen: Santiago de Chile!
Gekonnt navigiert Reto durch den Grossstadt-Jungle zum “Casa roja”. Zum Glueck haben wir eine Reservation, denn das Guesthouse ist fuer seinen Swimingpool, Grill-Partys und aeusserst erschwingliche Bierpreise bekannt. Der Backpacker-Tag beginnt hier nicht vor 13.00 Uhr und auch ich habe mich schnell an diesen Rhythmus gewoehnt. Nur Reto steht manchmal mitten in der Nacht (08.00 Uhr) auf um einzelne Teile seiner Kamera fertig reparieren zu lassen.
Waehrend eine weitere Grillparty in vollem Gange ist, steigen wir schliesslich in den Nachtbus nach Villarrica und als wir am naechsten Morgen aufwachen, haben wir schon fast das Gefuehl zu Hause angekommen zu sein. Nur der riesige schneeweisse Vukan passt irgendwie nicht so ganz ins Bild 😉
Liebe Gruesse aus dem Land wo einem der Bettler das Rueckgeld zurueck bringt nachdem er sich etwas zu Essen gekauft hat!
Gruesse speziell an Remy aber auch an all die anderen Abenteurer auf fuenf (Buerostuhl-) Readern,
Petra und Reto