Petra und Reto in a Nutshell
Mit Helm und Paddel ausgerüstet und einer Spritzdecke ins Kayak hinein montiert treiben wir auf Pokharas braunem See und lassen uns in die Geheimnisse des Weisswasser Kayakens einweihen.
Das A und O dabei scheint die sogenannte Eskimo-Rolle zu sein, die es einem erlaubt, sich wieder aufzurichten, wenn man mal auf die Nase gefallen ist.
Das langjährige Unterwasser-Rugby-Training verschafft uns hier durchaus einen Vorteil, denn im Gegensatz zu unseren fünf Kursgspändli fühlen wir uns auch in der Kopf-unten-Kayak-oben-Position durchaus wohl und haben dadurch die Zeit und Musse ein paar Roll-Versuche zu starten bevor uns die Luft ausgeht oder bei ausbleibendem Erfolg lautstark auf die Unterseite des Kayaks zu trommeln, in der Hoffnung, dass sich einer der anderen Kayaker dazu erbarmt uns wieder aufzuhelfen (was in der Fachsprache dann „T-Rescue“ genannt wird).
Dafür legen wir in der Kopf-oben-Kayak-unten-Position etwas mehr Mühe an den Tag. Reto zum Beispiel dreht sich bestens in alle Richtungen aber Geradeausfahren ist definitiv nicht sein Ding. Dies wird ihm bei den ersten Stromschnellen dann auch zum Verhängnis…
Die nächsten drei Tage sind wir dann nämlich auf dem Seti River unterwegs, begleitet von einem vollbeladenen Material-Raft und vier Kayak-Guides – eine richtige kleine Expedition also. Genau so hatte uns das auch der Typ aus dem Kanu-Shop erklärt, zusammen mit irgendwas über Schwierigkeitsklasse zwei und drei, aber was das bedeutet wussten wir dann ja noch gar nicht… Es dämmert uns dann aber langsam, als bei den Instruktionen die What-to-do-if-you-panic-section auffallend ausführlich ausfällt.
Die Sache wird für uns Newbies dann auf jeden Fall viel spannender als wir es uns jemals vorgestellt hatten, vor allem für Reto, der sich weiterhin stark für die Unterwasserwelt interessiert und sich an den ersten beiden Tagen jede einzelne nennenswerte Stromschnelle von unten anschaut – allerdings nie auf freiwilliger Basis. In mitten grosser Wellen und wütig schäumendem Wasser mit dem Kopf nach unten in einem verkehrt herum schwimmenden Kayak drin zu stecken und unter Wasser all die Steine an sich vorbeiziehen zu sehen, ist nicht gerade angenehm. Die Motivation, die Eskimo-Rolle endgültig zu beherrschen ist deshalb umso grösser. Nach einem Tag gelingt ihm dies zum Glück auch im Weisswasser einwandfrei und bringt ihm wiederum den unumstrittenen Respekt sämtlicher Guides ein: „Stimmt es, dass du mitten in der „Sweet and Salty“-Schnelle die Rolle gemacht hast?“, fragt einer ungläubig beim Znacht.
Gemütlich sind dafür die Abende, die wir jeweils mit einem grossen Lagerfeuer an einem Sandstrand verbringen. Ein erstaunliches Buffet gehört hier ebenso fix zum Programm wie die Kerze vor jedem Zelt. Auf dieser Tour fehlt es echt an gar nix und die Organisation ist dermassen perfekt, dass wir www.paddlenepal.com ohne weiteres jedem weiterempfehlen, der Lust hat das Land über- und unter Wasser zu erkunden.
Erst das Rauschen der nächsten Schnelle lässt am Morgen den Adrenalinspiegel wieder ansteigen. Nach und nach kriegen wir aber immer mehr Übung und auch Spass daran mit den Wellen zu spielen, in denen die Guides erstaundliches vorführen: Einer schafft beinahe den Salto! Doch auch hier schwimmen wir des öfteren mit dem Kopf nach unten wieder heraus… es ist deshalb gut zu wissen, dass – falls alle Stricke reissen – immer jemand in der Nähe ist um einem wieder herauszufischen.
Ça roule (für einmal halt quer herum) !
Petra und Reto
Hey ihr zwei
Ich bin einmal mehr begeistert von euren “schreiberischen” und “fotorischen” Fähigkeiten!! 😉 Echt super, was ihr da so erlebt und dass ihr uns dies teilhaben lässt.
Ich hoffe, ihr seid gut ins 2013 geradelt 🙂
lg Cecile
Hoi Reto,
hier wäre ich bestimmt nicht dabei gewesen. Mir wird es schon mulmig in eine volle Badewanne zu steigen 😉
LG
Vitus